Nokia Aktie: Prognose und Dividende 2021

Nokia ist ein weltweit tätiger finnischer Telekommunikationskonzern. Die Aktie kannst Du bei Online-Brokern handeln. Die Dividende ist ein Passiveinkommen, wenn Du langfristig investierst. Das Kursziel wurde Anfang 2021 angehoben. Die Prognose wurde erst kürzlich verbessert. Lohnt die Investition?

Veröffentlicht am 02.08.2021

Wer ist Nokia?

Bei Nokia denkst Du vielleicht an Handys oder Smartphones, die längst nicht so erfolgreich sind wie das iPhone oder die Modelle der Reihe Samsung Galaxy. Die Smartphones waren mit dem Betriebssystem Windows ausgestattet, doch konnten sie sich nicht wie erwartet durchsetzen. Es handelt sich um einen weltweit tätigen Telekommunikationskonzern, der seinen Sitz in Espoo in Finnland hat. Bevor Du in die Aktie investierst und Dich näher mit der Prognose und einer möglichen Dividendebeschäftigst, solltest Du mehr über den Konzern erfahren.

Ursprünglich wurde das Unternehmen 1865 in Tampere in Südwestfinnland als Holzstoffhersteller gegründet. Die damals aus Holz hergestellten Papiererzeugnisse wurden nach Großbritannien und Russland exportiert. Benannt ist das Unternehmen nach der Stadt Nokia in der Nähe von Tampere, in der 1868 ein Zweitwerk errichtet wurde. Schon wenige Jahre nach der Unternehmensgründung wurden andere Unternehmen dazugekauft, weshalb sich das Unternehmen zu einem Mischkonzern entwickelte. Zu Beginn der 1920er Jahre wurden hauptsächlich Radmäntel für Rollstühle sowie Gummistiefel produziert.

Im Laufe der Zeit richtete sich Nokia mehr und mehr als Technologieunternehmen aus. Der Grundstein für das Unternehmen in seiner heutigen Form wurde 1967 durch die Fusion mit der Suomen Kaapelitehdas gelegt. Die vier Geschäftsbereiche waren Kabel, Papier, Gummi und Elektronik. Das Unternehmen ging 1975 ein Joint Venture mit dem finnischen Elektronikhersteller Salora zur Herstellung von Radiogeräten ein. Schon in den späten 1980er Jahren wurden die ersten Mobiltelefone hergestellt. Das Sortiment wurde im Laufe der Zeit angepasst. Von 1998 bis 2011 war Nokia der größte Mobilfunkhersteller weltweit. Die Mobilfunksparte wurde verkauft, sodass heute keine Mobiltelefone von Nokia mehr hergestellt werden. Damals befand sich das Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, was auch daran lag, dass sich die Smartphones nicht so wie erwartet verkauften. Aktuell ist das Unternehmen mit der Herstellung von Hard- und Software, im Network Business und mit verschiedenen Diensten beschäftigt.

Ein paar Zahlen und Fakten

Als 2007 das iPhone eingeführt wurde, kam es zu einer Umwälzung des Mobilfunkmarktes. Die Umsätze und die Aktiebefanden sich zu dieser Zeit bei Nokia gerade auf dem Höchststand. Nokia reagierte nicht schnell genug und hatte mit den Folgen zu kämpfen. Dem anschließenden Aufstieg des Smartphones vom Nischenprodukt zum Massenprodukt konnte Nokianicht folgen. Das Geschäftsjahr 2011 wurde mit Verlust abgeschlossen. Das machte Umstrukturierungen und einen Verkauf der Mobilfunkbranche notwendig. Inzwischen hat sich das Unternehmen wieder etwas erholt, doch hat die Aktie ihren bisherigen Höchststand noch nicht erreicht. Die Prognose ist eher durchwachsen. Für das zurückliegende Geschäftsjahr wird keine Dividende gezahlt.
Hier sind die wichtigsten Zahlen und Fakten auf einen Blick:

  • Gründung: 1865 bzw. 1967
  • Firmensitz: Espoo, Finnland
  • Umsatz Ende 2019: 23,3 Milliarden Euro
  • Zahl der Mitarbeiter Ende 2019: 98.322
  • Kennzahlen der Aktie: WKN 870737, ISIN FI0009000681
  • Indizes, in denen die Aktie gelistet ist: OMX Helsinki 25, EURO STOXX 50, Nasdaq

Der Telekommunikationsriese ist weltweit tätig, darunter auch in Deutschland, Frankreich und Rumänien.

Diese Zahlen müssen nicht unbedingt ein Grund für eine positive Prognose und die Zahlung einer Dividende auf die Aktie sein. Gegenwärtig wird der Sparhebel angesetzt, damit das Unternehmen weiterhin bestehen kann. Diese Sparmaßnahmen können sich auch negativ auf Prognose und Dividende auswirken.

Sparmaßnahmen bei Nokia

Bei Nokia wird konsequent gespart, damit der finnische Telekommunikationsriese bestehen kann. Im März 2021 wurde der Abbau von bis zu 10.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Die Kosten sollen bis 2023 dauerhaft um 600 Millionen Euro gesenkt werden. Damit das möglich ist, fallen zunächst weitere Kosten an. Bis 2023 sollen Kosten um 600 bis 700 Millionen Euro anfallen, die Hälfte davon im laufenden Jahr 2021. Wie viele Mitarbeiter tatsächlich von der Entlassung betroffen sind, hängt von der Entwicklung der Absatzmärkte in den kommenden beiden Jahren ab. Das Unternehmen will nicht nur Stellen abbauen, sondern es plant auch Ausgaben für Forschung und Entwicklung für den neuen Mobilfunkstandard 5G, Cloud-Leistungen und digitale Infrastruktur. Denkst Du an eine langfristige Investition in die Aktie, könnte die Prognose durchaus gut sein. Du kannst künftig vielleicht auch wieder mit einer Dividende rechnen. Der Markt bleibt jedoch noch skeptisch gegenüber einem Comeback des Unternehmens mit dem Mobilfunkstandard 5G. Der Ausbau des 5G Standards könnte zwar positiv auf das Unternehmen und seine künftige Perspektive wirken, allerdings ist der starke Wettbewerber Ericsson nicht zu vergessen, gegenüber dem Nokia das Nachsehen hat.

Aktie lässt mit Kurssprung auf eine günstige Prognose hoffen

Im Juli 2021 konnte die Aktie von Nokia kurzfristig einen Kurssprung verzeichnen. Für das laufende Jahr 2021 will der finnische Konzern seine Prognose anheben, was vielleicht auch wieder positiv auf die Dividende wirken könnte. Die laufenden Geschäfte haben sich verbessert. Es gibt jedoch noch keine genauen Zahlen über diese positive Entwicklung.

Für das Gesamtjahr 2021 ging das Unternehmen zuletzt von einem um Währungsschwankungen bereinigten Nettoumsatz von 20,6 bis 21,8 Milliarden Euro aus. Die operative Marge sollte zwischen 7 und 10 Prozent liegen. Auf das investierte Kapital rechnet Nokia mit einem Cashflow von 10 bis 15 Prozent. Bereits im ersten Quartal 2021 schnitt der Konzern unerwartet gut ab. Ende Juli 2021 will das Unternehmen konkrete Details zum zweiten Quartal 2021 und einen Ausblick auf die Entwicklung im laufenden Jahr veröffentlichen.

Unternehmenschef Pekka Lundmark teilte mit, dass der Konzern mit dem Drei-Phasen-Plan gut vorankomme, der in Richtung Technologieführerschaft und nachhaltiges, profitables Wachstum führen soll. Der Konzern profitiert von der Stärke in verschiedenen Endmärkten und einer guten Kostenkontrolle. Im zweiten Halbjahr 2021 rechnet das Unternehmen jedoch weiterhin mit Gegenwind, vor allem von Ericsson, seinem vielleicht stärksten Konkurrenten auf diesem Sektor.

Kursziele für 2021

Der Kurs der Aktie von Nokia liegt gegenwärtig ungefähr bei 4,86 Euro. Im vierten Quartal 2020 musste das Unternehmen beim Umsatz einen Verlust von fast 5 Prozent verzeichnen. Anders sah es beim Mitbewerber Ericsson aus, der beim Umsatz und beim Ergebnis ein deutliches Plus erzielen konnte. Aufgrund der Ausbuchung latenter Steuererstattungsansprüche sackte das Ergebnis von Nokia im letzten Jahr von plus 560 Millionen Euro auf minus 2,6 Milliarden Euro ab. Das ist ein außerordentlich herber Verlust.

Analysten von Independent Research rechnen mit einem Umsatz für 2021 von 21 Milliarden Euro. Sie haben den Gewinn pro Aktie von ursprünglich 0,12 Euro auf aktuell 0,09 Euro korrigiert. Sie erwarteten ursprünglich eine Dividende von 0,10 Euro pro Aktie, doch auch hier gab es eine Korrektur, sodass nicht mit einer Dividende zu rechnen ist. Erst für 2022 rechnen sie mit einem Gewinn von 0,23 Euro pro Aktie. Dann könnte wieder eine Dividende gezahlt werden. Sie könnte bei 0,10 Euro pro Aktieliegen. Bisher lag das Kursziel der Experten bei 3,20 Euro. Das Kursziel wurde im Februar 2021 nach oben auf 3,80 Euro korrigiert. Inzwischen konnte die Aktie jedoch einen deutlichen Sprung auf mehr als 4,60 Euro verzeichnen. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Aktie 2021 weiterhin entwickelt.

Die aktuelle Entwicklung mit dem Kursanstieg der Nokia-Aktie führte sogar dazu, dass JP Morgan das Kursziel bei 6,50 angesetzt hat. Tritt dieses Kursziel tatsächlich ein, würde Nokia höher als in den vergangenen fünf Jahren notieren. Die Analysten gehen sogar davon aus, dass Nokia in den kommenden Jahren zum Wettbewerber Ericsson aufschießen könnte. Im Netzwerkgeschäft könnte künftig eine Bruttomarge von 40 Prozent erreicht werden. Die Marge könnte bestenfalls bis 2024 sogar auf 44 Prozent ansteigen. Das würde dann einen Wert der Aktie von 6,00 bis 8,40 Euro ausmachen.

Nokia Aktie und Entwicklung der Dividende

Für viele Anleger ist die Dividende ein Grund, in eine Aktie zu investieren, denn sie stellt ein attraktives Passiveinkommen dar. Nicht immer wird jedoch eine Dividende ausgezahlt. Bereits 2020 gab es für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 keine Dividende. Es gab jedoch 2019 eine Dividendenzahlung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018. Sie lag bei 0,10 Euro und war bereits geringer als in den vergangenen Jahren. Geht es um die Dividende, ist Nokia nicht stabil. Die Dividende sah in den zurückliegenden Jahren folgendermaßen aus:

  • 2010: 0,40 Euro
  • 2011: 0,20 Euro
  • 2012: 0,00 Euro
  • 2013: 0,11 Euro
  • 2014: 0,14 Euro
  • 2015: 0,16 Euro
  • 2016: 0,17 Euro
  • 2017: 0,19 Euro
  • 2018: 0,10 Euro

Du siehst also, dass bei der Dividende Schwankungen zu verzeichnen sind. Aktuell gibt es keine Dividende. Das muss allerdings kein Grund für eine negative Prognose sein. Verzichtet Nokia auf eine Dividendenzahlung, kann das Geld für die Entwicklung des Unternehmens auf dem Sektor des 5G Standards verwendet werden.

Ein Blick auf die Prognose für die künftige Dividendenzahlung kann ein Anreiz für eine Investition sein. Experten rechnen damit, dass in den kommenden Jahren wieder eine Dividende gezahlt wird und dass sie sich jährlich sogar steigern kann.

Nokia Aktie - wo kaufen?

Die Aktie von Nokia kannst Du bei Online-Brokern deutlich günstiger kaufen als bei den Filialbanken. Die Online-Broker bieten meistens ein dauerhaft kostenloses Depot an. Du solltest auf die Order-Provision der einzelnen Broker achten und dafür den Broker-Vergleich vornehmen. Im Vergleich solltest Du auch auf die Mindestordergrößen achten, wenn Du nicht zu viele Aktien erwerben möchtest. Es kann sinnvoller sein, erst einen geringeren Betrag zu investieren und abzuwarten. Ist die Prognose gut, kannst Du weitere Aktien ordern.

Einzelaktie vs ETF

Deutlich sinnvoller als die Einzelaktie von Nokia kann ein ETF auf einen Index sein, in dem die Nokia Aktie gelistet ist. Ein ETF bietet eine bessere Risikostreuung und eine gute Rendite. Zusätzlich kannst Du auch von einer Dividende profitieren, die nicht für Nokia, aber für andere enthaltene Titel gezahlt werden kann. Einen ETF auf den finnischen Index OMX Helsinki 25 gibt es nicht. Du kannst aber in einen ETF auf den EURO STOXX 50 mit den 50 größten börsennotierten Unternehmen aus dem Euro-Währungsgebiet investieren. Auf diesen Index gibt es 19 ETFs. Das höchste Fondsvolumen hat dieser ETF:

iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF (DE) ISIN DE0005933956, WKN 593395
Er hat ein Fondsvermögen von 5.823 Millionen Euro und eine Gesamtkostenquote von 0,10 Prozent. Er repliziert vollständig physisch und hat eine Volatilität von 16,91 Prozent. Der ETF ist ausschüttend und zahlt die Dividende mindestens einmal jährlich aus. Die Rendite liegt aktuell bei 26,13 Prozent.

Fazit: Prognose für Nokia Aktie ist durchwachsen

Nokia ist ein finnischer Telekommunikationskonzern, dessen Prognose ziemlich durchwachsen aussieht. Zuletzt konnte die Aktie einen starken Kursanstieg verzeichnen. Einige Experten gehen für 2021 noch von einem weiteren Kursanstieg aus. Grund für diese gute Prognose ist das 5G Netz, mit dessen Ausbau Nokia beschäftigt ist. Für die Aktie wird aktuell keine Dividende gezahlt, doch bei einer positiven Prognose könnte es künftig wieder eine Dividende geben. Nicht zu vergessen ist Ericsson als ernstzunehmender Konkurrent, der besser aufgestellt ist.

* Enthält bezahlte Werbelinks .

Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

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